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Die Blitzleitzahl in der Blitzlichtfotografie

Warum setzt man einen Blitz in der Fotografie ein?

In völliger Dunkelheit kann kein Bild entstehen. Fotografie, also „Zeichnen mit Licht“ funktioniert nur eben mit Licht. Unzureichendes Licht führt in der Regel zu schlechten Fotos.

Da man natürliches Licht nicht in jeder Situation beschaffen kann, wird in der Fotografie der Blitz eingesetzt. Mit Blitz kann das Motiv passend ausgeleuchtet werden, um ein gutes Foto zu bekommen.

Nun wird der Blitz jedoch nicht nur zur optimalen Ausleuchtung des Objektes genutzt, ein Fotograf erzeugt mit dem Blitz auch bestimme Effekte und Stimmungen.

Der gesamte Bereich rund ums Blitzen wird Blitzlichtfotografie genannt. Um den Systemblitz, dem externen Blitz auf dem Blitzschuh oder andere Blitze, wie den Studioblitz, richtig einzusetzen, bedarf es etwas Basis-Wissen in diesem Bereich.

Was ist die Blitz Leitzahl?

Mit der Blitzgerät Leitzahl wird die Stärke der Lichtenergie eines Blitzlichtgerätes angegeben. Die Blitzgeräte Leitzahl kann ermittelt werden, indem die Blendenzahl mit dem Abstand zwischen Motiv und Blitzgerät in Metern multipliziert wird. Durch das Umstellen der Formel kann auch die erforderliche Blende berechnet werden, oder den Abstand zwischen dem Motiv und dem Blitzgerät.

Bei sehr alten Fotoapparaten konnte die Belichtungsdauer über die Leitzahl berechnet werden. Die Blitzgeräte Leitzahl wird von den verschiedenen Herstellern unterschiedlich angegeben. Sie ist nicht standardisiert. Die Angabe der Blitzgeräte Leitzahl bezieht sich auf die Filmentpfindlichkeit ISO 100/21° oder auf ISO 50/18° und der Blendenzahl 1:1.

Die Lumensekunde ist die physikalische Einheit der Lichtmenge.

Definition Blitz Leitzahl

Jeder Blitz gibt ein bestimmtes Maß an Lichtenergie an seine Umgebung ab. Dies Maßzahl nennt man Leitzahl. Die Leitzahl (L) ist das Produkt aus der Entfernung (E) [in Metern] vom Blitz zum Motiv und der Blendenzahl (B), die zu einer korrekten Belichtung führt. L=E*B. Die Leitzahl bezieht sich i.d.R. auf ISO 100 (I).

Die Abhängigkeit der Leitzahl von der Blende und Entfernung soll diese Grafik veranschaulichen:

 

Abbildung: Leitzahl in Abhängigkeit von Blende und Entfernung

Abbildung: Leitzahl in Abhängigkeit von Blende und Entfernung

 

Die Blitz Leitzahl in Abhängigkeit der ISO Empfindlichkeit

An der Stelle wird es schon etwas mathematisch. Wie oben beschrieben, bezieht sich die Leitzahl auf eine ISO 100 Einstellung. Durch einen höheren ISO Wert kann jedoch auch die Blitzreichweite gesteigert werden. Um diesen Faktor zu errechnen, bedarf es einer Quadratwurzel-Rechnung.

Die Reichweite ändert sich um die Quadratwurzel des Verhältnisses der tatsächlichen Empfindlichkeit (I) zur Empfindlichkeit (IL), auf die sich die Leitzahl bezieht. Mit diesen ermittelten Faktor wird nun die Blitzreichweite multipliziert werden.

Um es hier etwas einfacher zu gestalten, gibt die folgende Tabelle den Zusammenhang auf einem Blick wieder.

ISO  Faktor
 50  0,7
 100  1,0
 200  1,4
 400  2,0
 800  2,8
 1600  4,0
 3200  5,6

 

Eine Vervierfachung der ISO führt zur Verdoppelung der Blitzreichweite!

Die Blitzlichtstärke in Abhängigkeit von der Entfernung

An dieser Stelle verschätzen sich gerade Anfänger sehr stark, die mit ihrem Blitz der Kamera versuchen, noch Motive in der Ferne zu belichten. Denn es gilt hier:

Bei doppelter Entfernung kommt nur noch ein Viertel des Blitzlichtes an.
Abbildung: Leitzahl in Abhängigkeit von Blende und Entfernung

Abbildung: Leitzahl in Abhängigkeit von Blende und Entfernung

Die Lichtmenge in Abhängigkeit der Raumes

Der Fotograf sollte die Blitzgeräte Leitzahl nach seinen zu verwendenden Geräten berechnen. Viele der Hersteller benutzen einen sehr kleinen Raum mit weißen Wänden, da dabei die Lichtausbeute am größten ist. Die Wände werfen einen großen Teil des Lichtes zurück, dadurch wird das Objekt deutlich heller.

Eine doppelte Blitzgeräte Leitzahl bedeutet, dass das Blitzgerät die vierfache Lichtmenge abgibt. Bei dem Ausmessen des Blitzabstandes sollte bedacht werden, dass die Entfernung zum Quadrat gerechnet wird. Dies sollte beachtet werden, um eine gute Ausleuchtung zu gewährleisten.

 

Wer sich die oben genannten Regeln verinnerlicht, wird schnell das passende Lichtmenge für sein Motiv finden, die über den Blitz zur Optimierung der Beleuchtung zugeben kann.

 

Die Angabe der Blitz Leitzahl an den Blitzgeräten

Da es manche Hersteller nicht so genau mit der Angabe der Blitzgeräte Leitzahl nehmen, kann der Fotograf im Internet recherchieren, um genauere Werte zu bekommen. Es finden sich im Internet auch diverse Berechnungsprogramme, um die richtige Entfernung für die Blitzgeräte Leitzahl zu finden.

Bei Studioblitzanlagen wird nicht die Blitzgeräte Leitzahl angegeben, sondern die Wattsekunden, die BCPS (Beam Candle Power Seconds), oder die ECPS (Effective Candle Power Seconds). Einfache Digitalkameras berechnen die Lichtleistung durch die verwendete Blende und der Entfernung, die mit Hilfe des Autofokus ermittelt wurde. Bei anderen Fotoapparaten wird die Lichtmenge über das TTL (Through the Lens) Objektiv ermittelt. Bei den Computerblitzanlagen wird die Leuchtdauer über einen Sensor gesteuert. Dieser misst das reflektierte Licht des Motivs.

 

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